Bernd Sannwald
Seit frühester Kindheit üben Geheimgänge, Ruinen, Höhlen, Archäologie, Tauchen, Zauberei eine starke Anziehung auf Bernd Sannwald aus. Die Zündung für die Fotografie war eine Aufnahme im Dom in Liverpool, ein rotes Kirchenfenster. Die Sonne bündelt das Licht und es schien auf dem Abzug direkt auf ihn zuzukommen. Eine Kamera-Ausrüstung folgte, aber ruhte wegen familiären und beruflichen Situationen eine halbe Ewigkeit im Schrank. Großfamilie, Biologie- Medizin- Psychotherapiestudium und -praxis waren im Vordergrund.
Eine Reise 2006 änderte das grundlegend, hier keimte die alte Leidenschaft wieder auf, Erinnerungen an Liverpool und an damaliges, engagiertes Einarbeiten in dieses Sujet. 2009 bis 2012 lernte er bei drei Lehrern in München das Handwerk, ergänzte seinen Hauptberuf als Fotograf mit neuem digitalem Equipment. Ab 2015 wurde es seine Hauptausrichtung, er wurde im BBK aufgenommen. Außerdem hat er drei Verlagspublikationen herausgegeben.
Bis heute besuchte er über 160 Städte zu ausgiebigen Fotoreisen, mit kleinem Stadtplan, ohne Stativ, denn seine Motive stehen in keinem Führer. Da ist von morgens bis abends Gehen angesagt, um das Geheimnisvolle zu finden. Ein Licht-Schattenspiel, eine Mülltonne, eine Bank, eine besondere Fassade, eine Treppe, oder einfach eine Bar, und, und, und. Alltägliche Gegenstände am liebsten so abgelichtet, dass man sie auf den ersten Blick nicht erkennt. Und wenn es dann noch gemäldeartig aussieht, ist es perfekt.
„Was mir besonders am Herzen liegt, sich von der Oberfläche, überhaupt vom Gegenstand zu lösen, dahinter zu steigen, einzutauchen, zu transzendieren. Nun, was sehe ich noch, außer diesem Gegenstand? Wie berührt er mich? Bin ich fasziniert, neutral, abgestoßen, was sagt das über mich, kann dieses Zweidimensionale mit mir in Resonanz kommen, etwas über mich, mein Leben „sagen“, über meine Philosophie, meine Ansicht der Welt? Und hätte ich diese Eindrücke beim zweiten Blick‘?“